
Trauer weint
Tränen
Trauer kann stumm sein oder laut.
Trauer schenkt Dir einen Hauch Wehmut oder schmerzt in Dein tiefstes Herz.
Sie wird vergehen und Dich an ein neues sicheres Ufer tragen oder nie aufhören.
Nie erfahren wir unser Leben stärker als in großer Liebe und tiefer Trauer.
Alles in allem: Trauer macht Liebe.

Es gibt nichts zu bewältigen oder zu überwinden, weder die Trauer noch Deinen Schmerz oder die Wut, noch den verstorbenen Menschen loszulassen. Trauer ist eine sinnvolle Heilreaktion Deines Körpers und Deiner Seele, die Dich umfassend gesunden und spirituell wachsen lassen kann. Bereits vor einem endgültigen Abschied durch eine Krankheit oder Pflegesituation schleicht sie sich in Dein Leben. Es gilt sich einzufinden in der Erschütterung, an einem sicheren Ort im Außen wie im Innen. Einen guten Rhythmus zu finden zwischen dem Sich - Einatmen in diese Welt und dem Aus – Atmen in das Geschehenlassen.
Andererseits kann Trauer - im medizinischen Sprachgebrauch - „pathologische“ Züge annehmen, wenn Du in ihr versinkst, dauerhaft gegen sie ankämpfst, die Verbitterung Dich umklammert, Du Dich nicht mehr zurechtfindest und allein nicht mehr auftauchen kannst. Eine medizinische Diagnose (z. B. „verlängerter Trauerprozess, Depression, Angststörung“) jedoch ist wie ein klebriger Stempel, der nur schwer abzuwischen ist, und nicht selten läuft die Behandlung, vor allem, wenn ein Verlust viele Jahre zurückliegt und an ein Trauma gebunden ist, an den eigentlichen Trauerphänomenen völlig vorbei.
Ungeheilte, zermürbende Trauer in all´ ihren Facetten zeugt vom tiefen Missverständnis der angeblich unüberwindbaren Trennung zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Die lebendige Verbindung zu denen zu spüren, die uns vorausgehen, ist dafür ein Heilserum erster Güte. Wir geben frei, was in einem anderen Licht erscheinen will und öffnen uns damit einem Zustrom an liebevoller Wärme und Zuversicht, der unser Leben bereichert und unsere Sehnsucht nach Verbundenheit stillt.
Wir sind begleitet und begleiten.
Wir sind getrennt und doch zutiefst vereint.
Zwischen diesen beiden Polen, im Miteinander,
entsteht die Magie der Verbundenheit zwischen den Welten.
Damit aus der Trauer kein Leid wird.

Abtauchen
Sich in der Leere zurechtfinden

Abtauchen
Mit dem Todesmoment eines Dir nahen Menschen verändert sich alles – für alle. War die Abschiedssituation von Einverständnis und Frieden geprägt, wirst Du in Anwesenheit des Verstorbenen eine kaum zu beschreibende wundervolle Stille verspüren. Einige Tage lang sind die Tore zum Jenseits geöffnet, damit die Seele sich aus ihrer Erdgebundenheit vollständig lösen kann. Auch die Hinterbliebenen werden dadurch von einer unsichtbaren Kraft getragen, die ihnen hilft, gut durch die Tage bis zur Beisetzung und vielleicht noch eine Zeit länger zu kommen.
Viel öfter allerdings herrscht erst einmal Ausnahmezustand, vor allem, wenn es um plötzliche Todesereignisse geht oder den Tod von Menschen, zu denen wir eine sehr enge emotionale Bindung haben, z. B. Kinder, junge Eltern, Partner oder Geschwister. Ein dumpfes Gefühl der endgültigen Trennung herrscht vor, ähnlich einem Verschwinden im Nichts. Im Schockzustand sind wir einerseits nicht wirklich erreichbar - und andererseits in einer besonderen Weise verwundbar. In uns rückt eine Gefühlsmischung aus Fassungslosigkeit, Verzweiflung und schmerzhaftem Vermissen in den Vordergrund.

Seelenbegleiter
Heilpflanzen und Geschichtenklang

SEELENBEGLEITER
Zeichen tiefer Trauer sind Müdigkeit, das Empfinden von Sinnlosigkeit und Leere, Einsamkeit. Zurückgelassen und verloren in einer umtriebigen Welt, die Dir vielleicht laut und unbedeutend vorkommt. Wichtig ist zu verstehen, dass es sich um Gefühle und Gedanken handelt, die Dein Leben stark einnehmen, jedoch nicht die Realität im Aussen widerspiegeln. Es gibt sicher Menschen, die gut sind und Dir zur Seite stehen möchten, weil sie die Kraft dafür haben. Lass´ Dich von ihnen eine Weile unter ihre schützenden Flügel nehmen.
Viel zu früh werden in der Trauerphase Psychopharmaka verordnet, und davon auch zuviel. Sie dämpfen das Bewusstsein und das Körperempfinden, erschweren und verlängern dadurch den Trauerprozess. Behalte Dir diese Art von Medizin für Notfälle vor und mache Dir klar, dass damit langfristig nichts gewonnen ist – wenn Du ins Leben zurück willst, musst Du den Trauerweg von Anfang bis Ende selbst, aber nicht allein, gehen.

Auftauchen
Dein Leben neu ordnen.

AUFTAUCHEN
Wie jedes Gefühl will auch die Trauer leben. Die Höhen und Tiefen von Sehnsucht und Neuanfang wollen bewusst durchlebt werden, um Deine Trauer in eine tragfähige Zukunft stellen zu können. Sie lädt Dich ein, mitten im Leben zu sein und zu tun, was Dich wirklich interessiert. Sie möchte, dass Du ehrlich und mit Dir selbst im Reinen bist, damit du spüren kannst, wo Dein Herz sich wohl und geborgen fühlt. Dafür wollen Erfahrungsebenen weg von der rein verstandesmäßigen Ebene geschaffen werden, Lebensverletzungen nicht verdrängt, sondern neu geordnet werden, um dann darüber hinausgehen zu können. So entstehen Ruhe und Frieden, und sehr oft gibt Unsinniges Sinn.
Das "Zurück ins Leben" ist eine Entscheidung!
Es gibt keine gute Fee, die Dich von allem Kummer mit einem Augenaufschlag erlöst.

Niemandsland
Verloren in der Einsamkeit

NIEMANDSLand
Das Undenkbare denken.
Das Unausprechliche aussprechen.
Das Unmögliche möglich machen.
Du hast keine Chance.
Nutze sie.
Ich biete Dir einen geschützten Raum für die Dinge, die Du nicht mit anderen teilen willst oder kannst. Hast Du das dringende Bedürfnis, einem über alle Maßen geliebten Menschen oder Deinem Kind folgen zu wollen oder gar zu müssen? Siehst Du keinen Sinn mehr in Deinem Weiterleben und denkst an einen Freitod oder daran, einen Unfall zu riskieren? Hast Du Schuldgefühle, weil Du einem sehr kranken Menschen eigenmächtig den Weg in den Tod bereitet hast (z. B. durch eine überhöhte Medikamentengabe)? Hasst und verurteilst Du eine Dir nahe verstorbene Person, darfst dies aber nicht aussprechen, weil der Verstorbene ja „unser geliebter Mensch“ sein muss, den wir nun „leider verloren“ haben? Bist Du froh, dass eine bestimmte Person endlich tot ist? Glaubst Du, Du hättest jede Gnade verwirkt?

Trauerjahr
Verloren in der Einsamkeit

TRAUERJAHR
In allen Kulturen der Welt gibt es zwei Grundgefühle, die jeder Mensch unabhängig von Ort, Familienzugehörigkeit oder Erziehung kennt: Trauer und Freude (oder Liebe).
Alle Menschen tragen diese Informationen in sich, jeder wird damit geboren, niemand muss sich diese Fähigkeiten erarbeiten oder übertragen bekommen. Zeigt jemand diese Gefühle, stehen sie ihm ins Gesicht geschrieben oder er drückt sie emotional bewegt aus: wir spüren genau, was gemeint ist. Diese Grundgefühle verbinden die Menschheit auf einer tiefen, mitfühlenden Ebene.
Trauern ist wichtig, um lieben zu können.
Überall auf der Welt wird auf unterschiedliche Weise und verschieden lange getrauert. Dies ist abhängig von spirituellen oder religiösen Vorstellungen, von Überlieferungen und auch persönlichen Möglichkeiten.
Im westlichen Kulturkreis ist das TRAUERJAHR bekannt.
Viele Menschen gestehen sich dies selbst (oft im Geheimen) und anderen (mehr notgedrungen) zu. Ein offener, respekt- und gefühlvoller Umgang mit trauernden Menschen ist gesellschaftlich immer noch eine tabuisierte Grauzone. Die Arbeitswelt
nimmt bereits nach einiger Zeit keine Rücksicht mehr, Zugehörige fühlen sich oft hilflos und in der Medizin kommt Trauern als gesundheitsfördernde Reaktion gar nicht vor.
